Die Menschen von Weesenstein – Leben nach der Flut

Die Menschen im sächsischen Weesenstein können nicht fassen, wie die sonst beschaulich dahinfließende Müglitz ihnen ihre Häuser weggespült und die Heimat verwüstet hat. Doch es muss weitergehen, sagen die Leute. (Text: 3sat)

Weesenstein, die kleine Gemeinde an der Müglitz, ist zum Symbol der Flutkatastrophe geworden. Von den vierzig Häusern, die der Ort hatte, sind zehn einfach weggespült, bei anderen sind ganze Wände herausgebrochen oder die Fundamente unterspült. Aber langsam kehrt die Normalität wieder ein: Straßen werden befahrbar gemacht, baufällige Häuser abgerissen und neue Heizungen installiert. (Text: 3sat)

Die Flutkatastrophe hat das sächsische Weesenstein an der Müglitz schlimm erwischt. Zahlreiche Häuser wurden zerstört – und auch viele Existenzen.
Auch im dritten Teil dieser Doku-Serie werden Einzelschicksale aus Weesenstein geschildert, die für den ganzen Ort stehen. (Text: 3sat)

Sechs Wochen nach der Flutkatastrophe im Jahr 2002 kämpfen noch immer Menschen um ihre Häuser, die oft auf Treibsand gebaut sind. Neue Risse sind entstanden. Der Anbau von Familie Schüler muss abgetragen werden, Stein für Stein. Das Gebäude droht wegzubrechen und in die Müglitz zu stürzen. Die Helfer sind verzweifelt. Sie alle sind freiwillig gekommen, aber allmählich müssen sie wieder nach Hause. Dabei ist hier noch so viel zu tun. (Text: 3sat)

Die seelischen Wunden kommen bei den Menschen aus Weesenstein jetzt immer stärker zum Vorschein. Es wird lange dauern, bis alles, was ihnen passiert ist und was sie gesehen haben, verarbeitet sein wird. Die Psychologin Christine Schaar betreut die Menschen vor Ort. Sie hört zu und hilft, wenn Hilfe gewünscht wird. (Text: 3sat)

Zwei Monate nach der Flutkatastrophe haben die Weesensteiner wieder Mut gefasst. Sie haben neue Fundamente gegossen und Bäume gepflanzt. Weesenstein hat eine Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität aus ganz Deutschland erfahren. (Text: 3sat)

In Weesenstein ist es Herbst geworden. Die Menschen, die geblieben sind, stellen sich auf den Winter ein. Noch immer müssen die Keller und Wände in den Häusern trocknen. Familie Meyer verhandelt mit ihrer Versicherung wegen der Entschädigung für den Verlust ihres Hauses. Die derzeitigen finanziellen Belastungen sind immens: Da ist einerseits der Kredit für ihr ehemaliges Haus, andererseits die Miete für die neue Wohnung. (Text: 3sat)

Aus ganz Deutschland waren auch nach der Flut Helfer nach Weesenstein gereist: mit Schaufeln, Spaten und Gummistiefeln. Markus Stein ist sogar mit seinem Bagger aus dem Hunsrück gekommen. Die Hilfe hat den Menschen von Weesenstein Kraft gegeben. Sie haben erfahren, dass sie in der Katastrophe nicht alleine waren. Mit einem großen Fest haben sie sich für die Hilfsbereitschaft bedankt. (Text: 3sat)