Folge 251

  • Abgerutscht und abgesperrt – Gefahr für Mitteldeutschlands neue Seen?

    Folge 251 (30 Min.)
    Vor sieben Jahren rutscht die Erde plötzlich weg in Nachterstedt. Reißt eine Straße, Häuser und drei Menschen mit sich in die Tiefe. Was in der Nacht zum 19. Juli 2009 geschah, ist noch immer allgegenwärtig. Trauer und zerplatzte Träume am Ufer des Concordiasees, sieben Jahre ist er seitdem schon gesperrt. Was bleibt ist die Frage: Sind solche Katastrophen auch an anderen Tagebauseen möglich? Wahrscheinlich gibt es keinen anderen See, der so aufwendig und genau untersucht worden ist wie der Concordiasee. Zwei Gutachten kommen übereinstimmend zu dem Ergebnis: Die Böschung konnte dem enormen Grundwasserdruck nicht standhalten.
    Aber war dieses Unglück vorhersehbar und hätte es verhindert werden können? Aus beiden Gutachten geht hervor, dass die Pegelstände an den Messbrunnen schon Jahre vor dem Unglück zu hoch waren. Anwohner berichten, dass es vor dem Erdrutsch bereits Wasseraustritte gegeben hat. Dennoch schließt die Staatsanwaltschaft Magdeburg menschliches Versagen aus und hat im Februar dieses Jahres die Ermittlungen eingestellt. „Echt“ fragt: Was bedeutet das für die anderen Tagebauseen in Mitteldeutschland?
    „Echt“-Moderator Sven Voss trifft Michael Lersow.
    Der Geologe ist der Ansicht, dass versäumt wurde, die richtigen Lehren aus Nachterstedt zu ziehen. Das sorgt auch für Verunsicherung bei den Verantwortlichen. In der Lausitz sind 60 Prozent aller Renaturierungsflächen heute Sperrgebiet – ein immenser Schaden. Schließlich kosten den Steuerzahler diese Sanierungen Milliarden Euro. Am Knappensee ist der Traum vom Urlaubsparadies jedenfalls erst einmal geplatzt. Anwohner und Dauercamper dürfen den Uferbereich ihres Sees plötzlich nicht mehr betreten.
    Auch im Leipziger Süden ist man vor Überraschungen nicht gefeit. Am 2014 feierlich freigegebenen Störmthaler See sind nachträglich ganze Böschungsbereiche wieder gesperrt worden. In Nachterstedt versucht man inzwischen, die instabilen Böschungen mit kleinen Sprengungen zu stabilisieren. Für Michael Lersow kommt dies reichlich spät. Denn solche Sprengungen werden normalerweise zu Beginn einer Sanierung durchgeführt. Bis 2019 sollen die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Nur eines scheint hier, wie an vielen anderen Tagebauseen, sicher: Hundertprozentige Sicherheit wird es wohl nie geben. (Text: mdr)
    Deutsche TV-PremiereDi 19.07.2016MDR

Cast & Crew

Sendetermine

Mi 20.07.2016
02:10–02:40
02:10–
Di 19.07.2016
21:15–21:45
21:15–
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