Grüße aus der DDR – Reisen in den Sozialismus Reisen nach Drüben

D 2021 (45 Min.)
  • Dokumentation
Die streng abgeschottete DDR als Reiseland für Touristen aus dem Westen? Das ging tatsächlich: Angesichts des permanenten Devisenmangels und der Entspannung im Rahmen des Grundlagenvertrags von 1972 rang sich das SED-Politbüro dazu durch, dem Klassenfeind Erholung im Sozialismus anzubieten. – Stefan Latt (r.) und Thorsten Hübele (l.) – ehemalige Studenten aus Lübeck. – Bild: rbb/​Ralf Ilgenfritz
Die streng abgeschottete DDR als Reiseland für Touristen aus dem Westen? Das ging tatsächlich: Angesichts des permanenten Devisenmangels und der Entspannung im Rahmen des Grundlagenvertrags von 1972 rang sich das SED-Politbüro dazu durch, dem Klassenfeind Erholung im Sozialismus anzubieten. – Stefan Latt (r.) und Thorsten Hübele (l.) – ehemalige Studenten aus Lübeck.

1986 reisten rund 5,6 Millionen Westdeutsche zu mehrtägigen Aufenthalten in den anderen Teil Deutschlands. Ein Teil der Reisen entfiel auf die obligaten Familienbesuche bei der OstVerwandtschaft. Aber nach dem Vorbild der Bruderstaaten wie Ungarn, wo man am Plattensee und in Budapest einen florierenden Westtourismus etabliert hatte, wollte sich auch die DDR als internationales Reiseland vermarkten, was kontinuierliche Einnahmen in harter Währung ermöglichte. So präsentierte sich die DDR 1973 erstmals auf der ITB, der Internationalen TourismusBörse in WestBerlin.

Der sich in den Folgejahren eher mühsam entwickelnde Tourismus ähnelte einer Gratwanderung nach dem Motto: Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Das Problem war klar: Die meisten Teilnehmer der organisierten Busreisen zu kulturellen Highlights wie der Wartburg bei Eisenach, der Festung Königstein in Sachsen, nach Weimar, Leipzig oder 54 25. Woche Dresden, sprachen die gleiche Sprache wie das heimische Volk. Das erleichterte die „Ansteckung“ mit systemkritischen Ideen. Die Stasi gründete rasch eine eigene Abteilung, denn die Reisenden aus dem Westen galten im Jargon als „feindliche Polittouristen“.

Mit ihren Besuchen drohte Feindpropaganda im sozialistischen heile WeltStaat. Wer in die DDR wollte, musste deswegen eine Reihe bürokratischer Hürden überwinden. Ohne penibel erteilte Berechtigungsscheine und Visa war kein Durchkommen in den Sozialismus. Über die Grenzübergänge kamen dennoch viele Touristen aus dem Westen, und die Plätze in Interhotels waren rar und schnell ausgebucht. Für Campingreisende standen im Sommer nur 24 Zeltplätze frei zur Verfügung.

Trotz der unübersehbaren Engpässe kämpfte die DDR um Anerkennung als Urlaubsland, galt es doch auch, das Image vom „grauen Sozialismus“ zu korrigieren. Die DDR – ein Reiseland zwischen Stacheldraht und Strandkorb. Der Film von Martina Hiller von Gaertringen stellt Menschen vor, die sich damals auf die Reise in die DDR gemacht haben, oder mit der Betreuung der WestBesucher zu tun hatten. Der Film zeigt spannende, wie beklemmende Begebenheiten aus einer deutschen Ära, die inzwischen schon eine Generation zurückliegt. (Text: rbb)

Deutsche TV-Premiere19.04.2021Das Erste

Sendetermine

So 10.03.2024
19:15–20:00
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So 10.03.2024
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Sa 09.03.2024
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Di 04.07.2023
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Mo 29.05.2023
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So 22.01.2023
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Sa 21.01.2023
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Sa 21.01.2023
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