Quoten: ESC dominiert das Zuschauerinteresse, aber ZDF-Krimi behauptet sich

„Wilsberg“ beim Gesamtpublikum beliebt wie eh und je

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 12.05.2024, 10:42 Uhr

Quoten: ESC dominiert das Zuschauerinteresse, aber ZDF-Krimi behauptet sich – "Wilsberg" beim Gesamtpublikum beliebt wie eh und je – Bild: EBU / eurovision.tv

Bei gutem Wetter in Deutschland, aber einigen Gewitterwolken über der Veranstaltung (fernsehserien.de berichtete) waren die deutschen Fernsehzuschauer*innen United by Music: 7,38 Millionen Zuschauende verfolgten im Ersten die Übertragung des 68. „Eurovision Song Contest“ aus dem schwedischen Malmö.

Damit kam die Übertragung ab 21:00 Uhr auf einen Gesamtmarktanteil von 36,8 Prozent und lag auf Vorjahresniveau (7,45 Millionen bei 35,8 Prozent). Dabei war die Zuschauerschaft aber deutlich älter als vor einem Jahr, als noch 3,23 Millionen Zuschauende zwischen 14 und 49 Jahren den ESC aus Liverpool verfolgt hatten: Diesmal waren aus der jungen Zielgruppe lediglich 2,85 Millionen dabei, was einen trotzdem überragenden Marktanteil von 51,7 Prozent einbrachte (Vorjahr: 53,4 Prozent).

Mit dem Song Contest dominierte Das Erste auch den restlichen Abend: Nachdem um 20:00 Uhr zunächst die „Tagesschau“ 5,12 Millionen (MA: 26,7 Prozent) mit Nachrichten versorgte, begann „Der Countdown“ aus Hamburg um 20:15 Uhr vor 3,84 Millionen deutschen Zuschauer*innen (MA: 17,8 Prozent), wovon 1,26 Millionen aus der jungen Zielgruppe kamen (MA: 31,0 Prozent). Nach dem ESC verfolgten ab kurz vor 1:00 Uhr noch 2,74 Millionen Zusehende die Aftershow (MA: 34,5 Prozent). Bei den jungen Zuschauer*innen waren noch 900.000 dran geblieben (MA: 39,4 Prozent).

Wie üblich hatten die anderen Sender es am Samstag kaum mit einem starken Konkurrenzprogramm versucht, sondern dem ESC weitgehend das Feld überlassen. Einzig das ZDF brachte einen neuen „Wilsberg“-Krimi an den Start und wurde für die Komplementär-Programmierung von „Mord gegen Musikfest“ mit starken 5,77 Millionen Zusehenden belohnt (MA: 24,8 Prozent) – das waren lediglich 230.000 weniger als beim letzten „Wilsberg“ vor einem Monat. Allerdings wurden nur durchschnittlich 230.000 14- bis 49-Jährige gezählt, so dass hier der Marktanteil überschaubare 4,6 Prozent betrug (zuletzt 9,1 Prozent).

Unter den Privatsendern war schließlich Sat.1 mit dem Animationsfilm „Vaiana“ am erfolgreichsten: Der Marktanteil bei den Jüngeren war mit 6,9 Prozent im Vergleich gar nicht mal so schlecht. RTL hatte abendfüllend zwischen 20.15 und 23:50 Uhr die Clipshow „Die große Lachparade“ am Start, hatte letztendlich aber wenig zu lachen: In der werberelevanten Zielgruppe sprang nur ein Marktanteil von 5,6 Prozent heraus.

ProSieben zeigte eine Übertragung der Eishockey-WM, die trotz deutscher Beteiligung nur von 140.000 bis maximal 190.000 jungen Zuschauenden verfolgt wurde. Bis zum Start des ESC erreichte man damit einen Marktanteil von 4,5 Prozent, danach fiel der Marktanteil auf 2,8 Prozent.

Unter den weiteren „Spielfilm-Sendern“ hatte RTL Zwei mit dem Will-Smith-Film „Hancock“ das bessere Ende für sich: Hier reichten durchschnittlich 200.000 junge Zusehende für einen Marktanteil von 3,9 Prozent, während der Marktanteil für „Der Zoowärter“ bei VOX mit 2,2 Prozent genauso flach blieb wie die Witze von Hauptdarsteller Kevin James.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Tolle Show, mit wie ich fande sehr guten Beiträgen. Das Siegerlied fand ich gut. Dass manche eine Sängerin ausbuhen, spricht gegen die Buher, die Friede und Liebe und das Verbindende von Musik nicht verstanden haben. Was kommt als nächstes, alle Amerikaner ausbuhen wenn Trump gewählt wird?
    • am

      Solange Russland nicht dabei ist, gibt's bei dieser Veranstaltung nichts Verbindendes. Und der Gewinner hat sich mit seinem Kleidchen aus meiner Sicht lediglich an den herrschenden Zeitgeist angebiedert.
  • (geb. 1976) am

    Und wie jeden Tag wird die Sau mit den "jungen Zuschauen" durchs Dorf getrieben. Ist zwar totaler Quatsch, aber irgendwas muss man offenbar schreiben.
    • (geb. 1966) am

      Oh weh, wenn ich hier die Kommentare lese was das doch für eine tolle Show war, merke ich wie alt ich geworden bin. Ich empfand das ganze überwiegend als Freakshow und peinlich.
      • am

        Thorsten Schorn als Kommentator war eine Katastrophe!
        Es wirkt als wollte er Peter Urban imitieren und sich krampfhaft um pointierte Statements bemühen. Stattdessen waren sie beleidigend oder einfach platt. Wie kann das passieren, wo doch jeder Kommentar hörbar von langer Hand gescriptet ist (schnarch).
        Zudem redet er vor allem beim Voting ständig über die Live-Dialoge d´rüber. Die versöhnlichen Worte aus Wien waren hinter seinem Gebrabbel nicht zu verstehen.
        Als Draufgabe waren die Interviews im Anschluss eine Katastrophe. Jenes mit Kaleen war von oben herab und unvorbereitet, das mit dem Schweizer Manager einfach nur peinlich. Bitte nie wieder!
        • (geb. 1982) am

          Ich fand, es war ne tolle Show und auch der 12. Platz für uns geht vollkommen in Ordnung.
          • am

            Ich könnte mir gut vorstellen, dass Schleswig-Holstein von diesen Quoten extrem abweicht, weil sehr viele Schleswig-Holsteiner lieber den Aufstieg von Holstein Kiel bei Sport1 verfolgt haben ;-)
            • (geb. 1972) am

              Tolle Show tolle Quote
              • am

                Schöner Erfolg auch für den ORF - in der Spitze waren bis zu 1,1 Mio dabei - MA lag bei 52% (nach Mitternacht sogar bei ca 63%) - also das, was in der Regel auch die ZIB um 19h30 erreicht.
                • am

                  Dass RTL mit einer reinen Clip-Show am Samstagabend 5,6 Millionen Zuschauer erreicht, ist doch überragend..? Oder ist das vielmehr ein Vertipper im Artikel?
                  • am

                    5,9 Prozent :)

                    "Prominent getrennt - Die Villa der Verflossenen" um Miternacht ist dann auf katastrophale 1,8 Protent abgestürzt und hatte insgesamt gerade einmal 290 000 Zuschauer.
                  • (geb. 1974) am

                    @LarsCgn: Danke für den Hinweis, das war in der Tat ein freud'scher Verschreiber - es war ein Marktanteil von 5,6 Prozent; wurde im Artikel korrigiert

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