„True Blood“: Cumber-Bill und JLaw-Werwolf?

Feierstunde zum 10-Jährigen enthüllt Geheimnisse aus Vergangenheit

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 19.11.2018, 15:00 Uhr

„True Blood“ – Bild: HBO
„True Blood“

Im September 2008 begann HBO mit der Ausstrahlung von „True Blood“, das sich in der Zeit zwischen den „Sopranos“, „Six Feet Under“ und „Game of Thrones“ zu einer der wichtigsten und quotenstärksten Serien des Pay-TV-Senders entwickeln sollte. Aus diesem Anlass wurde unter dem Dach des Vulture Festival am vergangenen Wochenende eine kleine Feierstunde abgehalten. Dabei wurde unter anderem die Pilotepisode gezeigt, zu der der anwesende Serienschöpfer Alan Ball zahlreiche Kommentare abgab und Anekdoten zum Besten gab.

Ball enthüllte unter anderem, dass Benedict Cumberbatch für die später von Stephen Moyer porträtierte Rolle als Vampir Bill Compton vorgesprochen hatte. Für den Part Sookie Stackhouse schaffte es unter anderem Jessica Chastain in die engere Auswahl.

Später hätte man beinahe auch Jennifer Lawrence für die Rolle eines Werwolfs in der dritten Staffel engagiert – Lawrence soll laut Ball bei dem Vorsprechen brilliert haben. Allerdings haben die Frauen, die bei dem Vorsprechen anwesend waren, doch mit leichtem Entsetzen abgewunken: Lawrence war zu der Zeit erst 17 und die betreffende Figur war als Love interest von Jason (Ryan Kwanten) vorgesehen – der war zu dem Zeitpunkt fast doppelt so alt wie Lawrence (Kwanten ist 14 Jahre älter als Lawrence). Die damals noch unbekannte Darstellerin kam schließlich zu einer Hauptrolle in der Familien-Sitcom „The Bill Engvall Show“, bevor sie ab 2010 ihren großen Durchbruch beim Film hatte.

Weiterhin erinnerte Ball daran, dass man für die Rolle als Tara zunächst nicht auf Rutina Wesley gesetzt hatte. Erst nach Sichtung der abgedrehten Pilotepisode stellte man fest, dass die gewählte Darstellerin (Brook Kerr, die zuvor acht Jahre bei einer Daily Soap dabei war) nicht dem entsprach, was man wollte – so drehte man schließlich alle Szenen mit der Figur Tara in der Besetzung von Rutina Wesley neu.

Dabei verteidigte Ball auch die Figur Tara und Darstellerin Wesley. In der öffentlichen Wahrnehmung sei Tara oft als „wütende schwarze Frau“ wahrgenommen und abgestempelt worden, was auch zu einer negativen Wahrnehmung von Wesley geführt habe. Doch Wut sei nun einmal eine vollkommen natürliche Reaktion, wenn man als Angehörige der Minderheit der Schwarzen in Amerika und als Frau in dem mysogenen, rassistischen Land leben würde.

Daneben zollte Ball dem verstorbenen Nelsan Ellis Tribut (fernsehserien.de berichtete). Dabei erinnerte er daran, dass Ellis seine erste, wortgewaltige Szene (ein Rant gegen Homophobie) improvisiert hatte – das war zwar nicht gern gesehen, aber in dem Fall so gut gelungen, dass es in der Folge blieb.

Daneben gab Alan Ball ein kleines Update zu einem „True Blood“-basierten Musical, das aktuell von Serien-Komponist Nathan Barr in Arbeit sein soll. Es beschäftigt sich damit, dass die Vampire wie in der Serie an die Öffentlichkeit treten. Allerdings ist die dafür noch nicht bereit, so dass die Vampire schließlich wieder in die Dunkelheit entschwinden. Die Arbeiten sind seit der ersten Ankündigung 2014 bereits weiter fortgeschritten, das Zwischenergebnis soll laut Ball „ziemlich gut“ sein. Allerdings hatte er noch keine handfesten Ankündigungen zu machen, es blieb auch unbekannt, ob er an den Arbeiten beteiligt ist.

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