Staffel 1, Folge 1–4

Staffel 1 von „Blaulicht-Geschichten“ startete am 05.04.2022 auf 3sat.
  • Staffel 1
    Yves Chappuis arbeitet seit 17 Jahren bei der Polizei Basel-Landschaft. „Mit meinem heutigen Wissen würde ich mir zweimal überlegen, ob ich nochmal Polizist würde“, sagt er. Jana Stierli und Nando Wüthrich steigen dagegen voller Euphorie gerade in den Beruf ein.
    Yves Chappuis weiß bei keinem Einsatz, was er vor Ort genau antrifft. Er muss immer vom Schlimmsten ausgehen, auch wenn das nur selten eintrifft. Zum Beispiel als ihn die Kollegen der Kriminalpolizei anfordern, um ihnen bei der Verhaftung eines mutmaßlichen Pädophilen zu helfen. Wird der Mann Widerstand leisten? Oder lässt er sich einfach abführen?
    An einem anderen Tag schlägt eine Frau Alarm: seit zwei Tagen kein Lebenszeichen ihres betagten Nachbarn. Normalerweise seien sie täglich in Kontakt. Den Briefkasten habe er nicht mehr geleert, die Jalousien seien unten. Als Yves Chappuis die Tür zu öffnen versucht, ist sie verschlossen, der Schlüssel steckt offenbar von innen. Plötzlich hört er ein leises Wimmern aus der Wohnung. Wurde der Mann Opfer eines Verbrechens? Oder ist er hingefallen und kann nicht mehr aufstehen? So oder so: Jetzt muss es schnell gehen!
    „Es ist eine Grundhaltung, dass man Menschen helfen möchte, dass man sie unterstützen will in ihrem Alltag“, erklärt Yves Chappuis seine Motivation, wieso er Polizist wurde. „Mir ist wichtig, dass ich die Menschen und ihre Geschichten ernst nehme und mein Möglichstes tue, damit jeder Fall gut läuft.“
    Es bewerben sich viele, aber nur wenige bringen die nötigen Qualifikationen mit, um Polizistinnen und Polizisten zu werden. Darum haben viele Korps Nachwuchsprobleme. Mark Burkhard, der Kommandant der Polizei Basel-Landschaft, sagt, es sei eine Herausforderung, geeignete Leute zu finden und für die Polizei zu begeistern. Die Anforderungen zu senken, sei indes keine Option.
    Jana Stierli, 22, und Nando Wüthrich, 24, wurden auf Herz und Nieren geprüft – und haben es schließlich geschafft. Am 1. Oktober 2020 wurden sie im Polizei-Korps Basel-Landschaft willkommen geheißen und erhielten ihre persönliche Dienstwaffe, eine Woche später hatten sie ihren ersten Tag an der Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch. Dort lassen die Polizei Basel-Landschaft und zehn weitere Kantone der Zentral- und Nordwestschweiz ihren Nachwuchs ausbilden.
    Jana Stierli und Nando Wüthrich lernen den Umgang mit der Waffe und erhalten erste Lektionen in Selbstverteidigung. Zudem wird ihnen eine breite Palette an theoretischem Wissen vermittelt: Berufsethik, Recht, Deutsch, Psychologie, Kriminalistik und vieles mehr. Ihre Grundausbildung dauert zwei Jahre. Das erste Jahr absolvieren sie in Hitzkirch. Im zweiten Jahr wenden sie das Gelernte in ihrem Korps praktisch an und schließen die Ausbildung mit der eidgenössischen Berufsprüfung ab. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.04.20223satOriginal-TV-PremiereFr 17.09.2021SRF 1
  • Staffel 1
    Yves Chappuis kennt den Alltag als Polizist seit 17 Jahren. Jana Stierli und Nando Wüthrich haben ihre Ausbildung gerade erst angefangen und bekommen einen ersten Einblick in die Realität.
    Sie machen ein einwöchiges Praktikum im Polizeikorps Basel-Landschaft. Erfahrene Kollegen nehmen die Neulinge mit auf Tour. Jana Stierli darf bei einer Verkehrskontrolle helfen. Nando Wüthrich wird zu einem Selbstunfall gerufen.
    „Dieser Beruf ist so vielseitig wie kein anderer: An einem Tag hat man mit einem geknackten Bankomaten zu tun, am nächsten Tag mit etwas Medizinischem, bei dem man jemandem helfen kann, und schließlich absolviert man einen Schalterdienst, bei dem man einen Betrug aufnimmt“, beschreibt Yves Chappuis seinen Alltag bei der Polizei Basel-Landschaft. Er ist gelernter Landmaschinen-Mechaniker. Nach der Rekrutenschule hatte er eine neue Idee: Er wollte Polizist werden.
    Ihm sei es nie um Macht gegangen, sagt Yves Chappuis, oder darum, andere zurechtzuweisen und Bußen zu verteilen. Er habe für Gerechtigkeit sorgen und „Freund und Helfer“ werden wollen. Gleichzeitig ist er sich bewusst, dass er es nie allen recht machen kann. Als er zum Beispiel gerufen wird, weil eine betrunkene Frau randaliert, eskaliert die Situation. Als sie wieder nüchtern ist, kommen massive Vorwürfe an Yves Chappuis: Er habe unverhältnismäßige Gewalt eingesetzt.
    Jana Stierli, 22, und Nando Wüthrich, 24, haben ihre Polizei-Ausbildung gerade erst begonnen. An der „Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch“ fangen sie an, ihr theoretisches Wissen in praktischen Übungen anzuwenden. Etwa in Zusammenhang mit häuslicher Gewalt. Rund 20.000 solcher Fälle gebe es pro Jahr in der Schweiz, erfahren sie – also gut 50 pro Tag. „Was macht Ihr zuerst, wenn Ihr vor Ort seid?“, fragt der Instruktor. „Gewalt stoppen. Das ist unser primärer Auftrag.“
    Wie verschafft man sich Zutritt zu einer Wohnung? Und wenn man in der Wohnung ist: Wie reagiert man angemessen, wenn sich ein Angetrunkener nicht beruhigen will und immer aggressiver wird? Gleichzeitig müssen die Aspiranten lernen, ihr Gegenüber korrekt über seine Rechte und Pflichten aufzuklären, bevor sie es befragen dürfen. Das Vorgehen und die Formalitäten werden durchgespielt. Immer wieder. Auch ohne die Emotionen eines Ernstfalls eine große Herausforderung für den Nachwuchs.
    Dann dürfen Jana Stierli und Nando Wüthrich zum ersten Mal mit auf Patrouille. Ihre Ausbildung an der „Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch“ wird durch ein einwöchiges Praktikum im Polizeikorps Basel-Landschaft unterbrochen. Jana Stierli darf bei einer Verkehrskontrolle helfen – und einen Rentner befragen, der sagt, ihm seien Geld und diverse Unterlagen aus seinem Haus gestohlen worden. Nando Wüthrich wird zu einem Selbstunfall gerufen: Ein junger Mann ist mit seinem Auto von der Straße abgekommen und in einem Graben gelandet. Die Reifenspuren sollen Aufschluss darüber geben, was genau passiert ist. Denn an der Version des Fahrzeuglenkers bestehen Zweifel. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.04.20223satOriginal-TV-PremiereFr 24.09.2021SRF 1
  • Staffel 1
    Halbzeit für Jana Stierli und Nando Wüthrich an der Polizeischule. Nun werden sie mit dem Thema Tod konfrontiert. Für einen professionellen Umgang damit ist die Psychohygiene enorm wichtig.
    Ihr Kollege Yves Chappuis, der schon seit 17 Jahren Polizist ist, erinnert sich noch gut an die erste Leiche, die er im Dienst gesehen hat. Das seien Erlebnisse, die man nicht vergesse. „Als Polizist musst du lernen, dich abzugrenzen“, sagt Yves Chappuis.
    „Hier liegt ein Toter“, sagt Nando Wüthrich beim Betreten der Wohnung. Der Tote ist allerdings eine Puppe. Die Wohnung gehört der Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch. Und das Ganze ist eine Übung. Es geht um „außergewöhnliche Todesfälle“, kurz „AGT“.
    Nando Wüthrich und seine Kollegen sollen lernen, wie bei einem solchen Szenario vorzugehen ist. Von zentraler Bedeutung ist es beispielsweise, die Schließverhältnisse in der Wohnung des Verstorbenen zu überprüfen. Ist die Haustüre von innen abgeschlossen? Steht ein Fenster offen? Könnte jemand in die Wohnung eingedrungen sein? Mit anderen Worten: Könnte es sich um ein Verbrechen handeln?
    Nach dem sterilen Rollenspiel bekommt der Tod dann ein Gesicht. Ein Polizeipsychologe zeigt den Aspirantinnen und Aspiranten schwer zu verdauende Bilder von Leichen. Von Menschen, die sich zum Beispiel erschossen haben. Oder erhängt. Oder vor den Zug geworfen. „Die Psychohygiene ist zentral in unserem Beruf“, erklärt er dem Nachwuchs.
    Yves Chappuis erinnert sich noch gut an die erste Leiche, mit der er als Polizist konfrontiert wurde. Das sei drei Jahre nach seinem Dienstantritt gewesen. Er und seine Patrouillen-Partnerin seien zur Adresse einer Frau geschickt worden, die seit mehreren Tagen nicht mehr zur Arbeit erschienen sei. Er habe die Haustüre dann aufgestemmt – und den toten Körper gesehen. „Das vergisst man nicht“, sagt er.
    Bei der notwendigen Abgrenzung dürfe man gleichzeitig nicht abstumpfen. Jeder Mensch, mit dem er zu tun habe, habe eine Geschichte. Darauf müsse man eingehen. „Aber man darf auch nie vergessen, dass das ihre oder seine Geschichte ist, nicht meine eigene.“
    In Yves Chappuis’ Alltag bei der Polizei Basel-Landschaft geht es allerdings selten um Leben und Tod, sondern oft um Bagatellen. Zum Beispiel um Lärmklagen von Anwohnenden, die sich über Jugendliche ärgern, die spät in der Nacht noch draußen Musik hören. Oder um Ladendiebe, die nur einen Teil ihres Einkaufes bezahlt haben, den Rest in ihrem Rucksack rausschmuggeln wollten. Solche Szenarien werden an der Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch geübt, aber auch viel spektakulärere.
    Etwa, was zu tun wäre, wenn ein Amokläufer in einem Gebäude das Feuer eröffnen würde. Wer zuerst vor Ort wäre, müsste eingreifen. Denn in solchen Situationen geht es um Sekunden. Bis die Spezialeinheit eintrifft, ist vielleicht schon alles vorbei. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.04.20223satOriginal-TV-PremiereFr 01.10.2021SRF 1
  • Staffel 1
    Jana Stierli und Nando Wüthrich bereiten sich auf ihre Abschlussprüfungen an der Interkantonalen Polizeischule Hitzkirch vor. Schaffen sie es?
    Ihr Kollege Yves Chappuis wird derweil zum Stauwehr in Birsfelden gerufen. Dort wurde eine Leiche angespült. Obwohl er schon 17 Jahre im Dienst ist, wühlt ihn das Ereignis auf. Schließlich überbringt er den Angehörigen die Todesnachricht.
    Es war morgens kurz vor 7:00 Uhr, als Yves Chappuis in Birsfelden eintrifft. In der Nacht auf heute sei hier eine Leiche angespült worden, erklärt ihm ein Mitarbeiter des Stauwehrs. Und gestern Abend wurde der Polizei Basel-Landschaft eine Frau als vermisst gemeldet. Die Vermutung liegt nahe, dass die Vermisste nun tot ist.
    Yves Chappuis und seine Kollegen bauen ein Zelt auf, in dem die Leiche später, geschützt vor den Blicken der Kraftwerks-Mitarbeiter, durch das aufgebotene Institut für Rechtsmedizin untersucht werden kann. Alle anwesenden Experten sollen zusammen klären, ob es sich um ein Verbrechen, einen Unfall oder um einen Suizid handelt. Schließlich folgt für Yves Chappuis eine sehr sensible Aufgabe: Zusammen mit einer Bereitschaftsoffizierin fährt er zu den Angehörigen, um ihnen die Todesnachricht zu überbringen.
    Zur Vorbereitung auf die Abschlussprüfungen bietet das Polizeikorps Basel-Landschaft Jana Stierli und Nando Wüthrich die Chance, an mehreren Samstagmorgen diverse Szenarien nochmals durchzuspielen und zu vertiefen. Zum Beispiel das Thema Einbruchdiebstahl. Die „Generalprobe“ vor den Abschlussprüfungen gelingt nur teilweise.
    Darum ist die Nervosität groß, als es Ernst wird an der Polizeischule. Zwei Wochen lang wird dort ihr theoretisches und praktisches Wissen getestet. Die praktischen Prüfungen werden zu zweit absolviert – wer zusammen antritt, wird ausgelost. Und welches Thema sie zusammen bearbeiten müssen, erfahren die Aspiranten erst unmittelbar vor dem Beginn der Prüfung.
    Yves Chappuis geht nach dem Fund der Wasserleiche nachdenklich in seine anschließende Nachtschicht. Da kommt auch schon der nächste Notruf: Ein an Alzheimer erkrankter Mann ist verschwunden. Er ist allein spazieren gegangen und nicht mehr zurückgekehrt. Seine Frau ist verzweifelt. Yves Chappuis nimmt die Beschreibung des Verschwundenen entgegen und koordiniert die Suche.
    Er bietet eine Hundeführerin auf, deren Hund mit der Hilfe von „Geruchsgegenständen“ die Fährte des Mannes aufnehmen soll. „Sie ahnen ja nicht, was ich durchmache“, sagt die Frau des Verschwundenen zu Yves Chappuis. Kommt es zu einem Happy End? (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.04.20223satOriginal-TV-PremiereFr 08.10.2021SRF 1

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