Staffel 1, Folge 1–5

Staffel 1 von „Grauzone“ startete am 29.06.2022 im ZDF.
  • Staffel 1, Folge 1 (30 Min.)
    Die Hosts Yasmin Polat und Tarkan Bagci sehen das Thema Atomkraft in der Grauzone. – Bild: ZDF und banijay./​banijay
    Die Hosts Yasmin Polat und Tarkan Bagci sehen das Thema Atomkraft in der Grauzone.
    Um die Klimakatastrophe abzuwenden und unabhängig von russischen Energieimporten zu werden, wollen immer mehr Menschen zurück zur Atomkraft. Ist die Kernenergie tatsächlich eine Lösung?
    Sogar der Weltklimarat geht davon aus, dass die Kernkraft einen Beitrag zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels leisten kann. Aber wie groß sind die Gefahren, die von der Kernspaltung ausgehen? Zumindest statistisch gesehen sind Öl, Kohle und Gas viel tödlicher.
    Während viele Länder auf den Ausbau der Kernenergie setzen, hält man in Deutschland weiter am Atomausstieg fest und will die letzten drei Meiler Ende des Jahres abschalten. Doch mit Russlands Angriff auf die Ukraine wird über diesen Beschluss viel diskutiert. Sollten wir schnell umsteuern und die Laufzeiten unserer letzten verbliebenen Kernkraftwerke verlängern? Oder ist die Angst der Deutschen vor der Atomkraft berechtigt?
    Yasmin Polat und Tarkan Bagci gehen diesen Fragen nach und sprechen mit Gegnern wie mit Befürwortern der Atomkraft: von Klimaschützern und Aktivisten, die unterschiedlich auf die Kernkraft blicken, einem Forscher, der einen sicheren Kleinreaktor entwickeln will, über Politiker bis hin zum CEO des französischen Atomstrom-Staatskonzerns.
    Dabei führt ihr Weg die beiden unter anderem auf Demos, tausend Meter unter die Erdoberfläche in das geplante Endlager Schacht Konrad und ins benachbarte Ausland, wo man ein ganz anderes Verhältnis zu der nuklearen Energiequelle hat.
    Die Frage ist, ob die Regierung in Deutschland die richtige Entscheidung getroffen hat, aus der Kernenergie auszusteigen. Wäre es vielleicht möglich, Risiken und Sicherheitsbedenken durch mehr Forschung aus dem Weg zu räumen und auf diese Weise das Klima zu retten?
    Yasmin Polat und Tarkan Bagci zeigen, wie schwierig es ist, für dieses Thema in der Grauzone die eine Wahrheit zu finden. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 29.06.2022ZDF
  • Staffel 1, Folge 2 (30 Min.)
    Die Hosts Pola Sarah Nathusius und Christian Stöcker sehen das Thema Verhütung in der „Grauzone“.
    Immer weniger junge Frauen nehmen die Antibabypille. Viele wollen die Risiken hormoneller Verhütung nicht eingehen. Doch welche Alternativen gibt es zur zuverlässigen Pille?
    Und warum gibt es nicht mehr Möglichkeiten für Männer? Wollen die Männer nicht oder blockiert die Pharmaindustrie? Wir sprechen mit allen Seiten und leuchten die Grauzonen beim Thema Verhütung aus.
    Pola Sarah Nathusius und Christian Stöcker befragen Frauen und Männer, sie reden mit Ärzten, Forschern und Vertretern der Pharmabranche. Im Grunde war die Aufklärung über Verhütung nie einfacher. Dabei spielt auch die Vernetzung über soziale Medien eine große Rolle: für die Verbraucher, aber auch für die Verkäufer. Sie schaffen es, über Influencer und sogenannte Awareness-Kampagnen schnell in den Feed der User, obwohl das Heilmittelwerbegesetz Werbung für verschreibungspflichtige Medikamente verbietet. Doch die sozialen Netzwerke locken mit der richtigen Zielgruppe: Viele Frauen suchen mittlerweile auf digitalen Plattformen nach Informationen und Tipps rund um die richtige Verhütung.
    Kein Wunder: Für die Empfängnisberatung für gesetzlich Versicherte seien nur ganze sechs Minuten angesetzt, erklärt der Frauenarzt und Youtuber Konstantin Wagner. Dass die Beratung bei Frauenärzten nicht ausreiche, kritisiert auch Julia Frenking. Vor Jahren hatte die 37-Jährige eine Lungenembolie, an deren Folgen sie bis heute leidet und die sie auf die Einnahme der Pille zurückführt.
    Die Nebenwirkungen hormoneller Verhütung reichen von Übelkeit über ein erhöhtes Risiko für Thrombosen bis zur Suizidgefährdung. Warum die Pille dennoch weiterhin zu den gängigsten Verhütungsmitteln zählt, hat für den ärztlichen Direktor des Pharmakonzerns Exeltis, Pedro-Antonio Regidor, einen zentralen Grund: Eine Risiko-Nutzen-Abwägung spreche für die Pille, sie biete eine hohe Sicherheit bei der Verhütung, die mit allen anderen Mitteln nicht erreichbar sei.
    Doch was ist eigentlich mit den Männern? Bereits 2005 gaben 61 Prozent von 9.000 befragten Männern an, die Pille für den Mann zu befürworten. Der Androloge Prof. Michael Zitzmann von der Uni Münster leitete im Auftrag der WHO eine Studie zu Hormonspritzen für den Mann, die aber wegen auftretender Nebenwirkungen abgebrochen wurde. Zitzmann kritisiert, es werde mit zweierlei Maß gemessen: Nebenwirkungen, die Frauen seit Jahrzehnten ertragen, seien für Männer nicht hinnehmbar.
    Die Doku-Reihe „ZDFzoom: Grauzone“ behandelt kontroverse Themen und stellt sich gegen ein vereinfachtes Schwarz-Weiß-Denken. Die Hosts decken Missstände in ihrer Komplexität auf und lassen Menschen mit ganz unterschiedlichen Sichtweisen zu Wort kommen. Ziel ist auch ein Verstehenwollen der „Gegenseite“. Das Doku-Format vermittelt zugleich fundiertes Wissen über ein Thema, damit sich die Zuschauerinnen und Zuschauer in aktuellen Fragen aus der eigenen Lebensrealität eine Meinung bilden können. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 06.07.2022ZDFDeutsche Online-PremiereMo 04.07.2022ZDFmediathek
  • Staffel 1, Folge 3 (30 Min.)
    Achtsamkeit, Selbstliebe und Coaching: Über mentale Gesundheit wird viel mehr gesprochen als früher. Doch zwischen gesunder Selbstfürsorge und echtem Therapiebedarf gibt es viele Grauzonen.
    Gut 18 Millionen Deutsche leiden an psychischen Erkrankungen. Viele Betroffene suchen lange nach einem Therapieplatz. Welche Verantwortung tragen dafür Krankenkassen oder Therapeuten und was können Arbeitgeber tun, um mentalen Stress am Arbeitsplatz zu reduzieren?
    Gleichzeitig entstehen immer mehr Geschäftsmodelle rund um unsere Psyche. Neben wertvollen Hilfsangeboten gibt es auch dubiose Selbsttests und unseriöse Anbieter. Sissy Metzschke und Tarkan Bagci fragen nach: Warum werden Menschen mit psychischen Erkrankungen nicht optimal behandelt? Scheitert das an den Krankenkassen oder tragen die Psychotherapeuten selbst die Schuld?
    Marvin Wagner kämpft mit Depressionen und Panikanfällen: Der 31-Jährige steht auf drei Wartelisten für Psychotherapie – das Ergebnis von etwa 70 Anrufen bei verschiedenen Anlaufstellen. Die bürokratischen Hürden auf der Suche nach Hilfe sind für ihn kaum zu überwinden. Er fühlt sich vom Gesundheitssystem im Stich gelassen.
    Ähnliches hat auch die Musikerin Madeline Juno erleben müssen: Erst sechs Monate nach der Erstdiagnose „Depression“ bekam sie einen Therapieplatz. „Sich selbst darum kümmern zu müssen in einer Zeit, in der man wirklich akute Hilfe braucht – das ist unfassbar anstrengend“, erinnert sie sich.
    Für GKV-Vertreter Florian Lanz ist die Sache klar: Es mangelt an Transparenz – vor allem auf Seiten der Therapeuten. Jürgen Margraf, Professor für Klinische Psychologie und Psychotherapie, weist diesen Vorwurf von sich, meint aber selbstkritisch: Lange Behandlungszeiten der Psychotherapeuten seien ein Hauptproblem. „Therapie ist was Mächtiges, kann sehr viel Gutes tun. Das tut sie auch meistens. Aber wo Licht ist, ist auch manchmal Schatten“, erklärt Margraf, der auch die Risiken von Therapien erforscht.
    Einfacher – aber auch kostspieliger – scheint der Weg zum Life-Coach. Die Coaching-Angebote sind ebenso breit gefächert wie die Kompetenz ihrer Anbieter – kein Wunder: Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt. „Wenn jemand kommt und sagt: „Nur ICH kann dir helfen!“ – dann renn!“ – warnt Rapper Curse, der depressive Phasen kennt und mittlerweile auch als systemischer Coach arbeitet. Doch für wen sind solche Angebote überhaupt geeignet und können sie eine Therapie ersetzen? (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 13.07.2022ZDF
  • Staffel 1, Folge 4 (30 Min.)
    Felder vertrocknen in der Sonne, Wälder stehen in Flammen. An vielen Orten wird es immer heißer. Wie lässt sich die Erde noch retten? Durch Fortschritt oder radikalen Verzicht? „Auf einem endlichen Planeten ist unendliches Wachstum nicht möglich“, sagt der Schweizer Ökonom Mathias Binswanger. Das spricht für Verzicht. Andere sagen: Nur durch Wachstum und neue Techniken ließe sich der Klimawandel stoppen. Eine Grauzone. Yasmin Polat und Christian Stöcker gehen den Fragen nach und treffen unter anderen Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“. Sie fordern Verzicht: Seit Wochen kleben sie sich auf Straßen fest, blockieren den Verkehr, hindern Hunderte Autofahrer daran, zur Arbeit zu kommen.
    Sie fordern von der Bundesregierung den Verzicht auf die Förderung von Nordseeöl. „Es tut mir leid, aber wir müssen auch sagen, dass die Menschen, die da gerade im Verkehr sitzen, die sind, die später potenziell kein Essen mehr haben, deren Haus in einer Flut kaputtgeht“, sagt Aimée van Baalen, die sich mitten auf der Kreuzung am Frankfurter Tor in Berlin auf den Asphalt geklebt hat. Einige Passanten reagieren mit Wut, andere aber teils auch mit Applaus auf die Aktion der „Letzten Generation“.
    Seine Verantwortung für die Klimarettung will Gründer Tim Böltken anders wahrnehmen. Er setzt auf Fortschritt, grünes Wachstum und entwickelt mit seiner Firma in Karlsruhe klimaneutralen Kraftstoff, der Erdöl mittelfristig überflüssig machen soll. Synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, könnten bald Flugreisen oder die Schifffahrt klimafreundlicher werden lassen. Noch steckt die energieintensive Herstellung dieser Kraftstoffe in den Kinderschuhen, und die Industrie tut sich mitunter schwer mit der Umstellung.
    Noch sind E-Fuels doppelt so teuer wie fossiler Kraftstoff. Trotzdem setzt sich Böltken große Ziele: „Wir wollen im Jahr 2035 bis zu fünf Prozent des gegenwärtigen europäischen Ölbedarfs über diese synthetischen E-Fuels ersetzen“, sagt er. Der Weg zum klimaneutralen Fliegen ist also noch weit, denn auch andere Technologien mit Wasserstoff oder Batterien sind noch längst nicht marktreif. Inzwischen steigen die Passagierzahlen an deutschen Flughäfen wieder deutlich an, auch die Flugindustrie setzt auf Wachstum. Die FraPort AG baut gerade das neue Terminal 3, auf dem bis zu 19 Millionen Passagiere pro Jahr abgefertigt werden sollen.
    Mitgetragen hat dieses Projekt der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir von den Grünen, der vor seiner Wahl noch versprochen hatte, das neue Terminal verhindern zu wollen. Dem Wachstum steht er weiter skeptisch gegenüber, doch er habe sich den Bedürfnissen des Marktes beugen müssen. Der hessische Wirtschaftsminister glaubt nicht, dass Verbote der richtige Weg sind. Vielmehr setzt er auf Einsicht: „Vielleicht ist ein Wander-Wochenende im Taunus oder im Odenwald sehr viel besser für die Menschen als ein Shopping-Wochenende in New York, Mailand oder London, wo man mit dem Flugzeug hinfliegt.“ Die Doku-Reihe „ZDFzoom: Grauzone“ behandelt kontroverse Themen und stellt sich gegen ein vereinfachtes Schwarz-Weiß-Denken.
    Die Hosts decken Missstände in ihrer Komplexität auf und lassen Menschen mit ganz unterschiedlichen Sichtweisen zu Wort kommen. Ziel ist auch ein Verstehenwollen der „Gegenseite“. Das Doku-Format vermittelt zugleich fundiertes Wissen über ein Thema, damit sich die Zuschauerinnen und Zuschauer in aktuellen Fragen aus der eigenen Lebensrealität eine Meinung bilden können. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 03.08.2022ZDFDeutsche Online-PremiereDi 02.08.2022ZDFmediathek
  • Staffel 1, Folge 5 (30 Min.)
    Noch nie waren so viele Stellen unbesetzt: an Flughäfen, in der Gastronomie, im Krankenhaus – erst recht seit Corona. Bis 2035 könnten in Deutschland fünf Millionen Erwerbstätige fehlen. Lösungen müssen her, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. Diskutiert wird eine 42-Stunden-Woche. Doch ist das mit den New-Work-Idealen junger Berufseinsteiger vereinbar, die eher an eine Viertagewoche denken? Können wir uns weniger Arbeiten leisten? Sissy Metzschke und Tarkan Bagci gehen dieser Frage nach und treffen junge Arbeitnehmer der sogenannten Generation Z – das sind die zwischen 1995 und 2012 Geborenen.
    Sie sprechen auch mit Unternehmern, Wirtschaftsexperten sowie einer Zukunftsforscherin. Laut einer Umfrage wären knapp 40 Prozent der unter 34-Jährigen lieber arbeitslos als unglücklich im Job. Stichwort Flexibilität, Sinnstiftung und Selbstverwirklichung. Doch geht das, wenn so viel Personal auf dem Arbeitsmarkt fehlt? Klar ist: Der Markt hat sich von einem Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt gewandelt. Im sogenannten War for Talents reißen sich Unternehmen um neue Fachkräfte. Attraktiv sind für viele neue Arbeitsmodelle wie die Viertagewoche.
    Was in Deutschland noch von einzelnen Betrieben im Alleingang getestet wird, wird seit Juni 2022 in Großbritannien genauer untersucht: Für sechs Monate testen Betriebe, welche Auswirkungen eine Umstellung auf das 100–80–100-Modell hat: 100 Prozent Lohn bei 80 Prozent der Arbeitszeit und trotzdem 100 Prozent Produktivität. Arbeitsforscher Philipp Frey vom Karlsruher Institut für Technologie beteiligt sich an dem Projekt. Sein erster Eindruck: „Obwohl kürzer gearbeitet wird, wird insgesamt immer noch gleich viel erledigt wie davor.“ Zudem würde der Stress in der Belegschaft sinken, was wiederum positive Auswirkungen auf Krankenstände haben könne.
    Prof. Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft betrachtet die Viertagewoche skeptisch: „Die Hoffnung, dass man eine Arbeitszeitverkürzung nutzen kann und automatisch nutzen wird für einen Produktivitätsimpuls [ …] – das hat sich nicht wirklich bestätigt“, so der Ökonom. Seine Skepsis überrascht nicht: Neben Sigmar Gabriel und BDI-Chef Siegfried Russwurm spricht sich auch Hüther offen für eine 42-Stunden-Woche aus, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
    Dennoch räumt er ein, dass eine Erhöhung der Wochenstunden nicht für alle Branchen umsetzbar sei. Die Doku-Reihe „ZDFzoom: Grauzone“ behandelt kontroverse Themen und stellt sich gegen ein vereinfachtes Schwarz-Weiß-Denken. Die Hosts decken Missstände in ihrer Komplexität auf und lassen Menschen mit ganz unterschiedlichen Sichtweisen zu Wort kommen. Ziel ist es auch, die andere Seite zu verstehen. Das Doku-Format vermittelt zugleich fundiertes Wissen zu dem jeweiligen Thema, damit sich die Zuschauerinnen und Zuschauer eine eigene Meinung bilden können. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 10.08.2022ZDFDeutsche Online-PremiereDi 09.08.2022ZDFmediathek

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