Staffel 9, Folge 1–15

Staffel 9 von „lesenswert“ startete am 23.09.2021 im SWR.
  • Staffel 9, Folge 1
    Denis Scheck trifft sich mit dem deutschen Schriftsteller und Journalisten Maxim Biller in Berlin. Sie sprechen über seinen neuen Roman „Der falsche Gruß“: Der junge und begabte Erck Dessauer will ein großer Schriftsteller werden. Als er beim besten Verlag der Republik einen Vertrag für ein Buch unterschreibt, ist er fast am Ziel. Wäre da nicht sein Kollege Hans Ulrich Barsilay, extravagant, gewissenlos und bereits berühmt. Dieser will Dessauers Aufstieg verhindern und kann nur durch eine Intrige aufgehalten werden. Maxim Biller hat nicht nur eine bitterböse Studie über Opportunismus und neuen Nationalismus geschrieben, sondern auch ein mitreißendes Porträt des jungen Schriftstellers als Monster und Feigling gezeichnet.
    Maxim Biller wurde 1960 in Prag geboren. Die russisch-jüdische Familie emigrierte in Folge des Prager Frühlings 1970 nach Westdeutschland. Er studierte Literatur und machte sich einen Namen als Journalist und als „Enfant terrible“ des Kulturbetriebs durch seine Kolumne „Hundert Zeilen Hass“ in der Zeitschrift Tempo mit zum Teil provokanten Beiträgen. Skandalfrei ist der Autor nicht: 2003 wurde sein Roman „Esra“ wegen der Verletzung von Persönlichkeitsrechten gerichtlich untersagt. 2015 und 2016 war er Teilnehmer in der Neuauflage des Literarischen Quartetts im ZDF. 2018 war sein Bestseller „Sechs Koffer“ für den Deutschen Buchpreis nominiert.
    Schecks Antikanon: Denis Scheck hat sich vorgenommen, die in seinen Augen schlechtesten Bücher der Weltgeschichte zu lesen und einen persönlichen Anti-Kanon aufzustellen.
    Reitgespräch mit Juli Zeh: Beim Ausritt in Brandenburg sprechen Juli Zeh und Denis Scheck über den originellen Essay von Moritz Rudolph „Der Weltgeist als Lachs“, in dem er unsere Gegenwart durch das Objektiv der Dialektik ins Visier nimmt. Auf provozierende Weise spinnt er Hegels Theorie, der „Weltgeist“ gehe von Osten nach Westen, weiter: Wenn er denn weit genug nach Westen gehe, und die Erde doch rund ist, kehrt er dann nicht an seinen Anfang zurück? Wie der Lachs, der zum Laichen an den Geburtsort zurückkehrt? – Fragen, die für die beiden Reiter genügend Gesprächsstoff liefern. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.09.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 9, Folge 2
    Denis Scheck spricht in „lesenswert“ mit der Schriftstellerin Julia Frank über ihr Buch „Welten auseinander“ sowie mit Sven Regner über „Glitterschnitter“.
    Die Schriftstellerin Julia Franck hat nach zehn Jahren wieder einen neuen Roman vorgelegt. Sie hat sich mit Denis Scheck an einem ihrer liebsten Orte in Berlin getroffen, dem „Café Einstein“, um mit ihm darüber zu sprechen. In „Welten auseinander“ wird die 8-jährige Julia, die in Ostberlin geboren wurde, mit ihren Schwestern von ihrer Mutter zunächst ins Notaufnahmelager Marienfelde und dann nach Schleswig-Holstein in einen chaotischen Bauernhof mitgenommen. Als sie 13 Jahre alt ist, hält sie es dort nicht mehr aus und zieht nach Westberlin. Sie ist Schülerin, erhält Sozialhilfe und verdient sich Geld mit Putzen. Sie lernt ihren Vater kennen, verliert ihn unmittelbar danach wieder, macht Abitur und begegnet Stephan, ihrer großen Liebe.
    Julia Franck erzählt von einer ungewöhnlichen Jugend voller Brüche und Unsicherheiten, von Selbstbehauptung, Scham, Trauer, Tod und Liebe. Julia Franck, geboren 1970, studierte Altamerikanistik, Philosophie und Neuere Deutsche Literatur an der FU Berlin. 2007 erhielt sie für „Die Mittagsfrau“ den Deutschen Buchpreis. Der Roman wurden in 35 Sprachen übersetzt. 2012/​2013 wurde ihr Roman „Lagerfeuer“ für das Kino unter der Regie von Christian Schwochow verfilmt.
    Der Musiker und Bestsellerautor Sven Regener war schon öfter Gast bei Denis Scheck. Dieses Mal treffen sich die beiden in einem Biergarten im Viktoriapark in Berlin. Der neue Roman „Glitterschnitter“ knüpft unmittelbar an seinen Vorgänger „Wiener Straße“ an: In der Wiener Straße will die Band ‚Glitterschnitter‘, bestehend aus Ferdi, Raimund und Karl Schmidt, den Weg zum Ruhm beschreiten und Musik neu erfinden. Aber um auf die Wall City Noise zu kommen braucht es mehr als eine Bohrmaschine, ein Schlagzeug und einen Synthie – ein chaotischer Weg ist vorgezeichnet und es müssen noch viele ungelöste Fragen geklärt werden in diesem Roman über Liebe, Freundschaft, Verrat und Kunst.
    Sven Regener, geboren 1961 in Bremen, ist Musiker und Autor. Er ist Frontmann der Band „Element of Crime“. Sein Roman „Herr Lehmann“ (2001) wurde millionenfach verkauft und von Leander Haußmann verfilmt. Seine Folgeromane „Neue Vahr Süd“, „Der kleine Bruder“, „Magical Mystery“, „Die Rückkehr des Karl Schmidt und zuletzt „Wiener Straße“ (2017) waren allesamt Bestseller, wurden verfilmt und in viele Sprachen übersetzt. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.10.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 9, Folge 3
    Gerade hat er eine schwere Herzerkrankung überstanden – die Geschichte der Krankheit und der Genesung wird Hanns-Josef Ortheil im Herbst in seinem neuen Roman „Ombra“ erzählen. In den 70. Geburtstag begleitet der SWR einen der produktivsten und erfolgreichsten Autoren Deutschlands mit einem Dokumentarfilm. Schon als er 1951 geboren wurde, war auf tragische Weise klar, dass er etwas zu erzählen hatte. Seine Eltern erlitten vor seiner Geburt den Verlust von vier Kindern. In der tieftraumatisierten Familie lernte Hanns-Josef Ortheil das Schreiben vor dem Sprechen, Musik war die Sprache zwischen ihm und der stumm gewordenen Mutter. Seine Liebe zu Italien, zur Musik, zur Natur, zur guten Küche, zur Literatur hat der hochproduktive Schriftsteller in mittlerweile mehr als 70 Büchern beschrieben, von denen viele Bestseller wurden.
    Sein Leben spielt sich heute im Südwesten zwischen Westerwald und Stuttgart ab. Seit Herbst 2013 gibt es im SWR Fernsehen die neue Büchersendung „lesenswert“. Der Moderator Denis Scheck stellt Autoren und ihre Bücher im Gespräch vor. Neu sind interessante Zeitgenossen, die ihr „Leben in drei Büchern“ vorstellen, neu ist der „lesenswert“-Fragebogen, mit dem sich Schriftsteller von ihrer privaten Seite zeigen, neu der Steckbrief, mit dem Autoren und Buchinhalte vorgestellt werden, neu ist der Aufzeichnungsort, das Kulturzentrum in Mainz (KUZ). (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.11.2021SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDi 02.11.2021ARD Mediathek
  • Staffel 9, Folge 4
    Denis Scheck spricht mit Schriftstellerin Jenny Erpenbeck über ihren neuen Roman „Kairos“. Beim Ausritt mit Juli Zeh geht es um das neue Buch „Sensibel“ der Philosophin Svenja Flaßpöhler. Jenny Erpenbecks neuer Roman „Kairos“ ist benannt nach dem Gott des günstigen Augenblicks. War die Begegnung zwischen der 19-jährigen Katharina und dem 34 Jahre älteren Hans, verheiratet, bekannter Schriftsteller und Frauenheld, wirklich so ein „günstiger Augenblick“? Die beiden sind ein ungleiches Paar. Doch als sie sich begegnen, fühlen sie sich magisch voneinander angezogen. Eine Amour fou im Ostberlin Ende der 1980er-Jahre. Der Literaturkritiker Denis Scheck hat sich mit der Regisseurin und vielfach preisgekrönten Schriftstellerin in Berlin an den Orten ihres Romans getroffen.
    Jenny Erpenbeck stammt aus einer Schriftstellerfamilie. Sie debütierte 1999 mit „Geschichte vom alten Kind“. Daraufhin folgten zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Joseph-Breitbach-Preis, dem „Independent Foreign Fiction Prize“ und dem Thomas-Mann-Preis. Der „Guardian“ nahm ihren Roman „Heimsuchung“ (2008) in die Liste der 100 besten Bücher des 21. Jahrhunderts auf. Jenny Erpenbeck lebt und arbeitet in Berlin.
    Die bekannte Schriftstellerin und streitbare Intellektuelle Juli Zeh ist mit Denis Scheck wieder mit den Pferden in Brandenburg unterwegs. In der Satteltasche das neue Buch der Philosophin Svenja Flaßpöhler. „Sensibel – Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren“ heißt es. Wo liegt die Grenze des Sagbaren? Ab wann ist eine Berührung eine Belästigung? Sensible Themen. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.11.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 9, Folge 5
    Denis Scheck redet über Lyrik – aber nicht allein: mit dabei sind die preisgekrönten Lyrikerinnen Anja Kampmann, Uljana Wolf und Sabine Scho. Romanautorin und Schriftstellerin Anja Kampmann, deren neuer Gedichtband „Der Hund ist immer hungrig“ bei Hanser erschienen ist, fragt poetisch nach den großen Fragen des Lebens. Mit „Etymologischer Gossip“ erkundet Uljana Wolf in essayistischer Form, was es bedeutet, in verschiedenen Sprachen zu dichten. Die Übersetzerin und Autorin war mit dieser Sammlung unter anderem auf der SWR Bestenliste vertreten. Zuletzt stellt Sabine Scho mit „Haus für einen Boxer“ eine überraschende Verbindung her: Was haben Lyrik, Architektur und Boxen gemeinsam? (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.11.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 9, Folge 6
    Autorengespräch mit der Gewinnerin des diesjährigen Deutschen Buchpreises: Antje Rávik Strubel über „Blaue Frau“
    „Mit existenzieller Wucht und poetischer Präzision schildert Antje Rávik Strubel die Flucht einer jungen Frau vor ihren Erinnerungen an eine Vergewaltigung. Schicht um Schicht legt der aufwühlende Roman das Geschehene frei“ – so begründete die Jury der Deutschen Buchpreises ihre Wahl in diesem Jahr. SWR Literaturexperte Denis Scheck reist nach Berlin und spricht mit Antje Rávik Strubel über den Roman „Blaue Frau“, der als deutschsprachiger Roman des Jahres 2021 ausgezeichnet wurde: Die junge Adina wächst im tschechischen Riesengebirge auf, lernt bei einem Sprachkurs in Berlin die Fotografin Rickie kennen, die ihr ein Praktikum in der Uckermark in einem Kulturhaus vermittelt. Adina wird vergewaltigt und strandet schließlich in Helsinki, wo sie das Erlebte vergessen will und den estnischen EU-Abgeordneten Professor Leonides kennenlernt, der sich in sie verliebt.
    Antje Rávik Strubel wurde 1974 in Potsdam geboren. Durch ihre Eltern kam sie früh mit amerikanischer Literatur in Berührung. Sie studierte Amerikanistik, Psychologie und Literaturwissenschaften in New York und Potsdam. Ihre schriftstellerische Karriere begann 2001 beim renommierten Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb, wo sie den Ernst-Willner-Preis für ihren Text erhielt. Ihren bisher erfolgreichsten Roman schrieb sie 2004: „Tupolew 134“, in dem es um eine historisch verbürgte, jedoch nie aufgeklärte Flugzeugentführung geht. Seit 2003 schreibt Antje Rávik Strubel Kolumnen für die „Emma“, übersetzt u. a. Bücher von John Didion und unterrichtete am Deutschen Literaturinstitut Leipzig.
    Reitgespräch
    Die bekannte Schriftstellerin und streitbare Intellektuelle Juli Zeh ist mit Denis Scheck wieder unterwegs auf Pferden in Brandenburg. In der Satteltasche das Buch „Die letzte beste Hoffnung“ des amerikanischen Journalisten George Packer. Er zieht Bilanz und diagnostiziert eine immense Zerrissenheit der Staaten nach der Regierung Trump. Er erörtert auch, weshalb die Krise der Demokratie in Amerika eine Krise der westlichen Gesellschaft ist und wie sich Amerika noch retten kann. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.12.2021SWR Fernsehen
  • Staffel 9, Folge 7
    Gespräch: Sasha Marianna
    Salzmann über „Im Menschen muss alles herrlich sein“
    Sasha Marianna Salzmanns zweiter Roman „Im Menschen muss alles herrlich sein“ spielt in den 1970er Jahren: Lena wächst in Gorlowka auf, einer mittelgroßen Stadt, die heute in jenem Teil der Ukraine liegt, der von russischen Separatisten besetzt ist. Das Land ihrer Kindheit zerfällt, die Ressentiments gegenüber Leuten aus anderen, nunmehr ehemaligen Sowjetrepubliken nehmen zu und der Rassismus wird zum neuen Kitt der Gesellschaft. Sie verlässt die Ukraine Mitte der 1990er Jahre, um nach Jena zu gehen. SWR Literaturexperte Denis Scheck hat die vielfach ausgezeichnete Theaterautorin und Schriftstellerin in Berlin getroffen.
    Die Schriftstellerin Husch Josten stellt ihren Roman „Eine redliche Lüge“ vor. Der Gesellschaftsroman spielt in der Normandie: Elise, 24 Jahre alt und gerade mit dem Studium fertig, arbeitet einen Sommer lang im Ferienhaus eines geselligen Paares. Zunächst ist sie fasziniert von den illustren Gästen, von den Gesprächen bei Tisch und vom Leben und der Ehe der Gastgeber. Sie wird zur Beobachterin von Sein und Schein und entdeckt, dass das Streben nach Glück und die Bereitschaft zum Betrug in einem Zusammenhang stehen. An einem Sommerabend ereignet sich etwas, das Elise erschüttert und ihr Leben für immer prägt. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.01.2022SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereSo 16.01.2022ARD Mediathek
  • Staffel 9, Folge 8
    Viele kennen Lutz Seiler nur als Prosaautor, kein Wunder, er hat mit seinen biographischen Romanen „Kruso“ und „Stern 111“ die wichtigsten deutschen Literaturpreise bekommen, den „Deutschen Buchpreis“ und den Preis der Leipziger Buchmesse. Aber im Herzen war er immer Lyriker. „Der Hallraum eines Gedichts sollte nicht kleiner sein als der eines Romans.“ schreibt er. Es hat elf Jahre gedauert, bis Lutz Seiler nun wieder einen Gedichtband veröffentlicht hat: „schrift für blinde riesen.“ Seilers Lyrik ist ganz nah an den Dingen des Alltags, an der unmittelbaren Umgebung, sei es das Peter Huchel-Haus in Wilhelmshorst, wo Seiler wohnt und Denis Scheck ihn besucht, seine zweite Heimat Schweden oder seien es die Orte seiner Jugend in Ostthüringen, die „müden Dörfer“.
    Aber es sind immer die Worte, die die Wahrnehmungen und Erinnerungen steuern. Lutz Seiler leitet das Peter Huchel-Haus seit seiner Gründung im Jahr 1997. Er ist für das literarische Programm zuständig und hat viele Schriftsteller:innen zu Lesungen dort versammelt. Er führt Denis Scheck durch das Haus, in dem früher Peter Huchel, einer der wichtigsten Schriftsteller der Nachkriegszeit, wohnte.
    Auch eine Dauerausstellung zu Huchels Leben befindet sich dort. Peter Huchel schrieb Literaturgeschichte: Er war Chefredakteur der Zeitschrift „Sinn und Form“, die ein zentrales intellektuelles Forum der DDR war. Peter Huchel wurde von der Stasi bespitzelt: Max Frisch erwirkte 1971 seine Ausreise aus der DDR. Peter Huchel lebte mit seiner Frau Monica in Staufen im Breisgau bis zu seinem Tod 1981. Dort wird seit 1983 an seinem Geburtstag, dem 3. April, der Peter Huchel-Preis für ein herausragendes deutschsprachiges lyrisches Werk vergeben. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 10.02.2022SWR Fernsehen
  • Staffel 9, Folge 9
    Denis Scheck spricht mit Nora Bossong über ihr neues Buch „Die Geschmeidigen“. Darin analysiert die Autorin ihre Generation, die sich großen Herausforderungen gegenübersieht. Der in Island lebende Schweizer Krimiautor Joachim B. Schmidt erzählt seine Vision des Klassikers „Tell“: Er wandelt die Sage in einen modernen Thriller – in dem 20 verschiedene Personen erzählen – und macht daraus einen „Pageturner“ mit fulminantem Finale.
    Denis Scheck hat sich mit der Schriftstellerin Nora Bossong in Berlin getroffen. In einer von Konflikten und Krisen geprägten Zeit sehen sich die heute um die 40-Jährigen mit „Herausforderungen konfrontiert: Beginnend mit 9/​11 und der Finanzkrise 2008 über wachsende Ungleichheit und Fluchtbewegungen bis zur Klimakrise. Können die Altersgenossinnen und Altersgenossen der 1982 geborenen Schriftstellerin Nora Bossong der Verantwortung gerecht werden oder womöglich nur noch Schadensbegrenzung betreiben? Oder müssen sie auf nachfolgende Generationen hoffen? In „Die Geschmeidigen – Meine Generation und der neue Ernst des Lebens“ wirft Nora Bossong einen Blick auf ihre Generation, die in einer von Krisenperioden geprägten Zeit das Ruder übernimmt.
    Sie beleuchtet nicht nur deren Möglichkeiten und Pflichten, sondern diskutiert Ideen für eine demokratische Zukunft, in der sich möglichst viele Menschen für gemeinschaftliches Handeln begeistern.Nora Bossong wurde 1982 in Bremen geboren und studierte Literatur, Philosophie und Komparistik in Leipzig, Berlin, Potsdam und Rom. Neben Lyrik und Prosa verfasst sie auch Romane: „Schutzzone“ (2019) gelangte auf die Longlist des Deutschen Buchpreises. Die heute in Berlin lebende Autorin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Thomas-Mann-Preis.
    Krimiautor Joachim B. Schmidt erzählt seine Vision des Klassikers „Tell“: 20 verschiedene Personen erzählen in fast 100 kurzen Sequenzen die Tell-Sage. Im Zentrum der Geschichte steht Wilhelm Tell, ein Wilderer und Familienvater, ein Eigenbrötler und Antiheld, der nur seine Ruhe und genug zu essen haben will. Leserinnen und Leser lernen ihn durch die Geschichten der einzelnen Erzähler Stück für Stück besser kennen und erfahren von einer Gewalttat, die immer größere Kreise zieht. So bringt der Autor seinem Publikum die Figuren des Mythos in spannenden Geschichten nahe – sowohl denjenigen, die mit Tell vertraut sind, als auch denjenigen, die noch nie von ihm gehört haben.
    Joachim B. Schmidt wurde 1981 in der Schweiz geboren und wanderte 2007 nach Island aus. Er schreibt nicht nur Kurzgeschichten und Romane, sondern arbeitet auch als Journalist und Touristenführer. Schmidt lebt mit seiner Familie in Reykjavik. Für „Kalmann“ wurde er unter anderem mit dem CRIME COLOGNE AWARD 2021 ausgezeichnet. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 24.03.2022SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereFr 11.03.2022ARD Mediathek
  • Staffel 9, Folge 10
    War Mark Aurel drogensüchtig? Hat Archimedes eine Superwaffe konstruiert? Der Historiker Michael Sommer findet in wilden und faktenreichen Erzählungen heraus: Im antiken Rom hatten Sicherheitsspezialisten und Undercover-Agenten ihr Leben auf Spiel gesetzt und waren in Staatsaffären, brutale Machtkämpfe und perfide Mordanschläge verstrickt. In „Dark Rome“ werfen Leser:innen einen Blick in die Abgründe der römischen Antike. SWR Literaturexperte Denis Scheck trifft den Professor in Berlin. Der Kulturkorrespondent der „Welt“, Dirk Schümer, setzt mit seinem Roman „Die schwarze Rose“ dort an, wo Umberto Ecos „Der Name der Rose“ aufhört: Der dominikanische Prediger Eckhart von Hochheim muss sich 1328 der Inquisition stellen und macht sich mit dem Novizen Wittekind auf den Weg nach Avignon. Dort werden sie Zeugen eines blutigen Raubüberfalls und in einen Finanzbetrug von europäischem Ausmaß hineingezogen. Es offenbart sich ein Kampf im Inneren der Kirche um Geld und Macht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.04.2022SWR Fernsehen
  • Staffel 9, Folge 11
    Gespräch mit Wolf Haas über seinen neuen Brenner-Krimi „Müll“
    Der österreichische Bestseller-Autor lässt nach acht Jahren seinen beliebten Ex-Ermittler Simon Brenner zurückkehren, der kopfschmerzgeplagt und entscheidungsunfreudig auf einer Mülldeponie arbeitet – als dort immer mehr Leichtenteile gefunden werden. Die Kripo weiß nicht weiter. Zum Glück ist Brenner zur Stelle. SWR Literaturexperte Denis Scheck hat Wolf Haas in Wien getroffen.
    Gespräch mit Karl-Heinz Ott
    Querdenker:innen, Verschwörungstheorien, Misstrauen in der Demokratie – Hat die Aufklärung ihren Zweck verfehlt? Gedankenreich und anregend legt er in seinem neuen Essay „Verfluchte Neuzeit“ geistige Fundamente von rechten und gegenrevolutionären Bewegungen frei. Nur wenn die Vernunft ihre Gegner kenne, könne sie in einer Zeit der Radikalisierung und autoritärer Staatsmodelle die Oberhand behalten. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 28.04.2022SWR Fernsehen
  • Staffel 9, Folge 12
    SWR Literaturexperte Denis Scheck ist auf Hausbesuch bei Monika Helfer in Wien. Nach „Die Bagage“ und „Vati“ beendet sie ihre berührende Familien-Trilogie: In „Löwenherz“ widmet sie sich ihrem Bruder Richard, einem liebenswerten Sonderling, der sich im Alter von 30 Jahren das Leben nahm. Ohne die Mutter, die früh stirbt, und getrennt von seinen Schwestern wächst Richard bei der ungeliebten Tante auf, begleitet von körperlichen und psychischen Schmerzen. Das Leben scheint ihm nicht wichtig. „Löwenherz“ auch ein Abgesang auf eine Gesellschaft, in der Lebenswege abseits der Norm kaum eine Chance haben. Der vielfach ausgezeichnete österreichische Schriftsteller Clemens J. Setz spricht mit Denis Scheck in Wien über drei Werke, die sein Leben geprägt haben: Den Jugendbuchklassiker „Krabat“ von Otfried Preußler, das Epos „The Changing Light at Sandover“ von James Merrill und die „Return to Neverÿon“-Tetralogie von Samuel R. Delany. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 12.05.2022SWR Fernsehen
  • Staffel 9, Folge 13
    Der Wolfsexperte Kurt Kotrschal gehört zu den weltweit renommiertesten Verhaltensforschern. In seinem aktuellen Buch „Der Wolf und wir“ erklärt er, was ihn an Wölfen fasziniert und weshalb ihre Rückkehr eine Chance für die Ökosysteme ist. Im Wolf Science Center Ernstbrunn bei Wien, das Kotrschal mitbegründete, trifft sich SWR Literaturexperte Denis Scheck mit dem Artenschützer. Den österreichischen Bestsellerautor Christoph Ransmayr trifft Denis Scheck in der Wiener Nationalbibliothek. Sein Roman „Der Fallmeister – Eine kurze Geschichte vom Töten“ ist 2021 erschienen. Ransmayr soll die drei Bücher nennen, die in seinem Leben eine große Rolle gespielt haben. Er erzählt in „Mein Leben in drei Büchern“, weshalb Hans Magnus Enzensbergers Buch „Der Untergang der Titanic“, Marlen Haushofers Roman „Die Wand“, der mit Martina Gedeck erfolgreich verfilmt wurde, sowie der Erzählband „Der neue Nachbar“ von Vladimir Nabokov dazu gehören. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 19.05.2022SWR FernsehenDeutsche Online-PremiereDi 17.05.2022ARD Mediathek
  • Staffel 9, Folge 14
    Ein Treffen in Berlin: Denis Scheck spricht mit Lucy Fricke über ihren neuen Roman „Die Diplomatin“ sowie mit Christian Gerhaher über sein „Lyrisches Tagebuch“. Lucy Frickes Romanheldin Fred ist Botschafterin in Uruguay und dem Auswärtigen Amt seit vielen Jahren mit großem Idealismus und Ehrgeiz verschrieben. Doch jetzt, mit Ende 40, wird sie von der Einsamkeit und einem ernüchternden Lebensgefühl eingeholt. Kurz darauf scheitert Fred zum ersten Mal in ihrer Karriere, wird abberufen und als Konsulin nach Istanbul versetzt, wo die Atmosphäre spürbar bedrohlicher wird. Resignation, staatliche Willkür, das ewige Warten auf Verhandlungen und undurchsichtige Verbindungen führen dazu, dass die Diplomatin ausgerechnet an eines den Glauben verliert: die Diplomatie.
    Christian Gerhaher ist einer der erfolgreichsten Lied-, Konzert- und Opernsänger der Gegenwart. In seinem Buch „Lyrisches Tagebuch. Lieder von Franz Schubert bis Wolfgang Rihm“ finden sich herausragende Werke der Liedgeschichte, die ihn selbst immer wieder erstaunen und berühren, sowie Berichte außergewöhnlicher Erfahrungen seines Lebens als Sänger. Dabei gewährt Gerhaher tiefe Einblicke in seine künstlerische Arbeitsweise: Musik und Text bilden für ihn eine spannungsreiche Einheit, die sich immer wieder neu formt. Ein Buch über Gelingen und Misslingen, die technische Seite des Singens und das besondere Verhältnis zwischen Sängerinnen und Sängern und Publikum. (Text: 3sat)
    Deutsche TV-PremiereDo 09.06.2022SWR Fernsehen
  • Staffel 9, Folge 15
    SWR Literaturexperte Denis Scheck und Katharina Adler treffen sich in Neukölln, im Café „Die Anzengruberin“, dem Lieblingsort der Schriftstellerin während ihrer Berlin-Zeit. In ihrem zweiten Roman stellt sie eine kantige, kernige Heldinnenfigur – „Iglhaut“ – vor, die im Hinterhof eines Münchner Mietshauses ihr Leben als Holzmöbelrestauratorin bestreitet. Vor allem die Beziehungen der Figuren untereinander werden dabei beleuchtet.
    Martin Bechler stellt seinen mit Sophia Fritz verfassten Debütroman vor. Darin treffen Sophia, die als Studienabbrecherin Anfang 20 ihr Geld mit Kellnern in der Weinstube „Zum Bacchus“ verdient und der Musiker Martin aufeinander, der mit Mitte 40 dort erschöpft nach seinen Tourneen einkehrt. Es entspinnt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden. Eine Beziehung, die sich um Wein und die großen Lebensweisheiten dreht. (Text: SWR)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.07.2022SWR Fernsehen

zurückweiter

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn lesenswert online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…