Staffel 1, Folge 1–4

Staffel 1 von „Visionen bauen“ startete am 04.09.2022 auf arte.tv und am 04.09.2022 bei arte.
  • Staffel 1, Folge 1 (30 Min.)
    Wien – da denkt man sofort an die Prachtbauten der Kaiserzeit! Aber seit 2011 wird hier fleißig für die Zukunft gebaut. Für eine der am schnellsten wachsenden Metropolen Europas muss neuer Wohnraum her. Auf dem Gelände des ehemaligen Flugfelds Aspern entsteht nun eine Stadt in der Stadt, angelegt um einen künstlichen See: die Seestadt. Der Film porträtiert dieses Großprojekt und den schwedischen Architekten Johannes Tovatt. Er hat den Masterplan entwickelt. Eine Lebensaufgabe. „Lasst Räume mehrdeutig sein!“ ist sein Motto. Sein Plan bleibt veränderlich und passt sich an die Bedürfnisse der zuziehenden Menschen an. Bewusst freigelassene Plätze inspirieren die Bewohner zu gestalten, zu gärtnern. Um das Gestalten geht es auch den zahlreichen Co-Housing-Projekten und Baugruppen in der Seestadt: Mieter tun sich zusammen und bringen sich aktiv in die Planung ihrer Häuser ein.
    Sie wollen eine lebendige Nachbarschaft. Auch der soziale Wohnungsbau wurde bei dem Vorhaben mitbedacht. Schließlich verdankt Wien dem Konzept der Gemeindebauten zum Großteil seine hohe Lebensqualität. Am Anfang war eine Haltestelle! Denn an erster Stelle soll der Mensch stehen, danach kommen erst die Fahrzeuge. Die Seestadt ist an das Wiener U-Bahn-Netz angebunden. Schulen, Freizeiteinrichtungen und Geschäfte sind einfach zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen. Auch das Verkehrskonzept folgt einem Masterplan und soll die Seestadt ebenso lebens- und liebenswert machen wie das „alte Wien“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 04.09.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 04.09.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 2 (30 Min.)
    „Die Schule ist wie das Herz, wenn sie im Dienst der Gemeinschaft steht. Dann ist sie eine öffentliche Schule. Eine offene Schule.“ So das Credo der italienischen Architektin Marta Maccaglia, die in Alto Anapati, einem Dorf mitten im peruanischen Urwald, eine Schule erbaut. In der Vergangenheit gab es immer wieder Konflikte in der Region – die Dorfbewohner sind misstrauisch und leben zurückgezogen. Marta Maccaglia hat es geschafft, ihr Vertrauen zu gewinnen und sie für ihr Vorhaben mit ins Boot zu holen. Ob es um die Auswahl der Lampen oder die Farbe der Wände geht – Entscheidungen werden immer gemeinsam getroffen. Das kann ein zermürbender Prozess sein, schlussendlich steht aber dann das ganze Dorf dahinter.
    Und alle packen mit an. Der Lehrer wünscht sich einen Ort, an dem die Traditionen, die Kultur und die Lebensweise der Einheimischen an die nächsten Generationen weitergegeben werden. „Die Identität in den ersten Lebensjahren stärken“, so stellt er sich den Geist vor, der durch die Klassenzimmer wehen soll. Auch dieser Wunsch fließt in die Pläne der Architektin ein. Gebaut wird mit Materialien aus der Umgebung, ohne schwere Maschinen, per Hand. Wunderschön soll die neue Schule werden – ein Ort zum Wohlfühlen. In nur fünf Monaten soll das Gebäude stehen. Ob der Zeitplan hält und wie den Kindern ihre neue Schule gefällt, zeigt „Visionen bauen“. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 11.09.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 11.09.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 3 (30 Min.)
    Den Niederländern steht das Wasser bis zum Hals. Buchstäblich. Viele Städte liegen nur knapp über dem Meeresspiegel, manche sogar darunter – wie Rotterdam. Wenn der Klimawandel das Wasser steigen lässt, ist die Stadt im wahrsten Sinne des Wortes dem Untergang geweiht. „Wir müssen aufhören, das Wasser zu bekämpfen. Wir müssen lernen, mit ihm umzugehen.“ Dafür setzt sich eine findige Gruppe aus Architekten, Landschaftsplanern und Raumgestaltern in kleinen und großen Projekten in der Hafenstadt ein: De Urbanisten zeigen, wie wichtig es ist, die Natur in die Stadt zurückzuholen. So planen sie einen Gezeitenpark auf einem verwaisten Hafengelände. Ebbe und Flut dürfen dort ungehemmt walten und mehrmals täglich das Erscheinungsbild der künftigen Parkanlage verändern.
    Außerdem experimentieren sie mit verschiedenen Bodenbelägen wie Pflanzen oder Muscheln, um versiegelte Böden von Flussufern oder Plätzen so zu gestalten, dass sie Wasser aufnehmen können und das Leben in Rotterdam attraktiver machen. Mitten in der Stadt haben De Urbanisten den multifunktionalen Watersquare gebaut, der international Aufmerksamkeit erregte: eine Mischung aus Rinnen und bunten Becken, die bei Starkregen als Auffangwannen für das Wasser dienen und bei Schönwetter als Skatepark für die Kids der Umgebung. Über Jahrhunderte haben die Niederländer mit immer höheren Deichen das Wasser ausgesperrt. De Urbanisten zeigen, wie man der Natur ihren Lauf lassen kann und muss. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.09.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 18.09.2022arte.tv
  • Staffel 1, Folge 4 (30 Min.)
    Indiens Megacitys platzen aus allen Nähten. Das Land hat 1,4 Milliarden Einwohner und jährlich kommen mehr dazu. Die Kräne und Bagger auf den Baustellen stehen niemals still. Um neuen Wohnraum zu schaffen, bläst die Bauindustrie Tag für Tag gigantische Mengen CO2 in die ohnehin schon verpestete Luft. Die Bevölkerung kann kaum noch atmen. Im Süden des Landes liegt Auroville. Eine wahre Oase, verglichen mit Städten wie Mumbai oder Neu-Delhi. Auroville versteht sich als Versuchslabor und zieht faszinierte Architekten aus aller Welt an.
    Anupama Kundoo ist eine von ihnen und forscht seit vielen Jahren an alternativen Bausubstanzen. Die Architektin aus Mumbai arbeitet mit Ziegeln, die in Töpfereien der Region hergestellt werden. Und zwar nicht mit energiefressenden Maschinen, sondern in Öfen, die aus dem Material bestehen, das sie brennen sollen. Die regionalen Ziegel mögen weniger hart sein als industriell gefertigte Stücke, dafür sind sie dünner und leichter. Klug eingesetzt tragen auch sie schwere Lasten. Außerdem experimentiert sie mit Ferrozement: Wie kann man ihn sparsam und mit möglichst geringem Stahlverbrauch einsetzen? Auroville wurde 1968 am Reißbrett entworfen und versteht sich nicht nur in Sachen Architektur als Experimentierfeld.
    Privatbesitz gibt es nicht, das Individuum ist Teil der Gemeinschaft. Und der Gemeinschaft gehört hier alles. Anupama Kundoo fühlt sich von der Kreativität und der Spiritualität des Ortes beflügelt. „Die Stadt ist ein Labor, in dem wir uns ohne Angst vor dem Scheitern den Fragen der Zukunft stellen.“ „Visionen bauen“ fängt diesen Geist ein. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.09.2022arteDeutsche Online-PremiereSo 25.09.2022arte.tv

Erinnerungs-Service per E-Mail

TV Wunschliste informiert dich kostenlos, wenn Visionen bauen online als Stream verfügbar ist oder im Fernsehen läuft.

Auch interessant…